Samarkand

Afrasiab, der Vorläufer von Samarkand, wurde etwa 750 v. Chr. gegründet und war der Hauptort der historischen Region Sogdien. Durch den Handel mit den nördlichen und östlichen Regionen und ihre Lage an der Seidenstraße zu Wohlstand gekommen, wurde die Stadt 1220 durch die Truppen von Dschingis Khan erobert und zerstört. Aus der Zeit vor dem Mongoleneinfall ist kein Bauwerk erhalten, Ausgrabungen haben aber Teile alter Gebäude zum Vorschein gebracht. Erst im 14. Jahrhundert wurde die Stadt unter dem Namen Samarkand wieder neu aufgebaut, aber nicht an der alten Stelle, sondern etwa 1 km südwestlich des alten Siedlungshügels. Der mongolische Herrscher Timur machte Samarkand 1369 zur Hauptstadt seines Großreichs.

1868 kam die Stadt offiziell unter russische Herrschaft. Sie wurde Hauptstadt einer Provinz innerhalb des Generalgouvernements Turkestan, aus dem 1918 die Turkestanische ASSR wurde. 1925 wurde sie zur ersten Hauptstadt der neu geschaffenen Usbekischen SSR, verlor diese Funktion jedoch 1930 an Taschkent. Seit 1991 gehört die Stadt zur unabhängigen Republik Usbekistan, deren viertgrößte Stadt sie ist. Darüber hinaus ist sie Verwaltungszentrum der gleichnamigen Region.

Eintragung

Die Innenstadt wurde 2001 von der UNESCO unter dem Titel Samarkand – Schnittpunkt der Kulturen als Weltkulturerbestätte in die Liste des UNESCO-Welterbes aufgenommen, unter anderem da Architektur und Stadtbild Meisterwerke islamischer kultureller Kreativität darstellen und Kunst, Architektur sowie Stadtstruktur die wichtigsten Epochen zentralasiatischer kultureller und politischer Geschichte illustrieren.

Sehenswürdigkeiten

In Samarkand finden sich einige bedeutende Zeugnisse islamischer Architektur, darunter

  • die Bibi-Chanum-Moschee
  • der Registanplatz mit den angrenzenden Madrasas:
    • Ulugbek-Madrasa (1417–1420)
    • Sher-Dor-Madrasa (1619–1636)
    • Tilya-Kori-Madrasa (1646–1660)
  • das Museum und die Ausgrabungen von Afrasiab
  • das Gur-Emir-Mausoleum
  • das Shohizinda-Ensemble
  • das Chodscha-Doniyor-Mausoleum
  • Ulug Begs Observatorium und Gedenkstätte
  • das Hodscha-Abd-ad-Darun-Mausoleum
  • die Hügelgruppe Čopan ata
  • das Sadriddin-Aini-Museum